Mittlerweile ist es eingesickert: wir leben in außergewöhnlichen Zeiten. Eines der sonderbarsten Phänomene, das uns Zeugnis über diese außergewöhnliche Zeit ablegt, ist das UFO-Phänomen. Auch wenn das Phänomen seit Jahrhunderten existiert und in verschiedenen kulturellen Kontexten unterschiedlich gedeutet wurde, ist es zumindest innerhalb der gegenwärtigen Phase menschlicher Entwicklung ein offenes Mysterium.
Was jahrzehntelang als „Spinnerei“ galt und gar mit dem alles vernichtenden (heute sinnentleerten) Wort „Verschwörungstheorie“ gesegnet war, rückt heute in ein neues Licht: UFOs, oder was man heute UAPs (engl. Unidentified Aerial/Anomalous Phenomena) nennt, sind ein reales und ernstzunehmendes Phänomen. Seit einigen Jahren etabliert sich erstmals eine Form der Anerkennung für dasjenige, was mehrere Generationen von Amateur-Journalist:innen und sogenannten „Experiencern“ seit den 1950ern erzählen. Auch wenn die Botschaft an weite Teile der Weltbevölkerung noch längst nicht durchgedrungen ist (von den zahlreichen indigenen Naturvölkern einmal abgesehen, für die die Existenz außerirdischer und nicht-menschlicher intelligenter Wesen eine Selbstverständlichkeit ist), sind UFOs längst keine Randerscheinung mehr. Die Gründe, die für diese Entwicklung auszumachen wären, sind vielfältig. Allein die bisher bekannten historischen Begebenheiten der letzten 80 Jahre geben einiges an Aufschluss über ein Thema, das uns ganz sicher noch eingehender beschäftigen wird.
Dieser Artikel markiert den Auftakt einer offenen Essayreihe zum modernen UFO-Phänomen.
Eine kurze historische Einführung in das moderne UFO-Phänomen
Die folgende Einführung ist sehr stark auf Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts in den USA gestützt. Wenngleich die USA ohne Frage einer der wichtigsten Player in diesem Kontext sind, will ich erwähnt haben, dass das Phänomen auf signifikante Weise von globaler Natur ist und ich mich im Sinne der Lesbarkeit und Kürze des Formats gegen einen engeren Einbezug der internationalen Geschehnisse entschieden habe.1
Von Roswell bis ins „Age of Disclosure“
Die moderne Geschichte des UFO-Phänomens beginnt im Jahr 1947. Im Juni desselben Jahres berichtete der US-amerikanische Pilot Kenneth Arnold von neun ungewöhnlichen, scheibenförmigen Flugobjekten, die er in Formation über dem Mount Rainier in Washington beobachtete. Seine Beschreibung löste mediale Aufmerksamkeit aus und führte zur Prägung des Begriffs „fliegende Untertassen“. Nur wenige Wochen später kam es zum berühmten Roswell-Zwischenfall2: Ein zunächst als „abgestürzte fliegende Scheibe“ gemeldeter Fund durch das US-Militär wurde kurze Zeit später öffentlich als gewöhnlicher Wetterballon deklariert. Dieses abrupte Umschwenken befeuerte erste Spekulationen über eine mögliche Vertuschung – und legte den Grundstein für eine dauerhafte Verbindung des Phänomens mit Misstrauen gegenüber staatlichen Informationen.
In den folgenden Jahrzehnten nahm das US-Militär die zunehmenden Sichtungsberichte ernst und initiierte eine Reihe offizieller Untersuchungsprogramme: Project Sign (1948), Project Grudge (1949) und schließlich das umfangreiche Project Blue Book (1952–1969). Letzteres ist heute als „Cover-up-Program“ bekannt - es sammelte über 12.000 Fallberichte, von denen der Großteil auf konventionelle Ursachen zurückgeführt wurde. Etwa 5–10 % der Fälle blieben offiziell „ungeklärt“. Die offizielle Schlussfolgerung lautete, dass keine Bedrohung für die nationale Sicherheit bestehe. Dennoch wurde das Thema durch die militärisch-bürokratische Herangehensweise institutionell verfestigt – und parallel durch ein wachsendes öffentliches Misstrauen begleitet.
Ab den 1950er-Jahren entwickelten sich parallel zur offiziellen Forschung sogenannte „Kontaktler“-Bewegungen, in denen Einzelpersonen behaupteten, Kontakt zu außerirdischen Intelligenzen gehabt zu haben. Diese Berichte fanden Resonanz in alternativen und spirituellen Milieus, trugen aber auch dazu bei, das Thema in der Öffentlichkeit mit „Esoterik“, Sensationslust und Spinnertum zu assoziieren. Die aufkommende Popkultur – etwa durch Filme wie The Day the Earth Stood Still (1951) – trug zur Ambivalenz bei: Einerseits wurde das Thema populär, andererseits karikiert und damit entwertet. In der breiten Gesellschaft etablierte sich zunehmend ein spöttischer oder distanzierter Blick auf UFO-Sichtungen.
In den 1970er- und 1980er-Jahren erlebte das Phänomen eine neue Welle öffentlicher Sichtungen, etwa in Südamerika oder Belgien (1989–1990).3 Die Reaktion staatlicher Stellen blieb zurückhaltend oder ausweichend. Gleichzeitig wurden erste größere Untersuchungen außerhalb der USA durchgeführt, etwa durch die französische Raumfahrtbehörde CNES (GEPAN, später GEIPAN). In dieser Phase entwickelte sich auch eine zunehmende Verbindung zwischen dem UFO-Phänomen und der Bewusstseinsforschung – etwa durch die Arbeiten von C.G. Jung, der das Phänomen bereits in den 1950ern als „modernes Mythologem“ interpretierte.4
Die 1990er- und frühen 2000er-Jahre brachten neue Massenphänomene wie die Phoenix Lights5 (Arizona, 1997) und medienwirksame Whistleblower, doch das Thema blieb gesellschaftlich marginalisiert. Eine ernsthafte wissenschaftliche Auseinandersetzung fand kaum statt – das Phänomen galt weithin als randständig, spekulativ und karrieregefährdend. Gleichzeitig etablierte sich in Teilen der alternativen Medienlandschaft ein zunehmend spekulatives, mit zweifelhaften Verschwörungstheorien vermischtes Narrativ, das die Ernsthaftigkeit der Diskussion weiter erschwerte.
Der Wendepunkt
Der Wendepunkt kam im Jahr 2017. Die New York Times veröffentlichte gemeinsam mit Politico einen Artikel, in dem über ein geheimes Pentagon-Programm zur Untersuchung von UAPs berichtet wurde (AATIP – Advanced Aerospace Threat Identification Program). Begleitet wurde die Veröffentlichung von drei offiziell bestätigten Videoaufnahmen („FLIR“, „GOFAST“, „GIMBAL“) aus Militärjets, die Objekte zeigten, die sich nicht durch bekannte Technologie erklären ließen. Diese Veröffentlichung markierte einen Bruch mit der bisherigen offiziellen Haltung. Zum ersten Mal wurde auf Regierungsebene öffentlich eingeräumt, dass es reale, ungeklärte Phänomene gibt, die nicht ignoriert werden können.
In der Folge kam es zu einer Reihe weiterer Offenlegungen und politischen Maßnahmen. Das US-Verteidigungsministerium gründete neue Task Forces zur Untersuchung von UAPs. Im Jahr 2021 veröffentlichte das Office of the Director of National Intelligence (ODNI) einen Bericht, in dem 144 UAP-Vorfälle untersucht wurden – davon konnten nur ein Bruchteil erklärt werden. Seit 2022 gibt es regelmäßige Kongressanhörungen zu UAPs, unter anderem unter Eid durch ehemalige Geheimdienst- und Militärangehörige. Auch internationale Akteure wie Japan, Frankreich, Chile und Brasilien zeigten vermehrt Interesse an offiziellen Untersuchungen.6 Im Jahr 2023 machte der Whistleblower David Grusch öffentlichkeitswirksame Aussagen über angeblich geheime Rückentwicklungsprogramme außerirdischer Technologie und „non-human-biologics“.7
Mit den Aussagen von David Grusch lässt sich mit Fug und Recht vom Beginn eines ‚Zeitalters der Enthüllung‘ (engl. "Age of Disclosure") sprechen. Nach seinem Vorbild kommen nun zahlreiche Menschen aus den Militär- und Geheimdienstapparaten vor, um (so weit es derzeit legal möglich ist8) offenzulegen, was seit Jahrzehnten im Geheimen vorgeht.9 Die zunehmende Entstigmatisierung zeigte sich nicht zuletzt in der Gründund der SOL Foundation10 und zahlreichen Konferenzen, die seither stattfanden, bei denen hochrangige Militärs, namenhafte Wissenschaftler aus verschiedenen Fachbereichen, sowie bekannte Szene-Journalisten (wie Jesse Michels, Ross Coulthart, Jeremy Corbell etc.) zusammenkamen.
Deutung und Bedeutung des Phänomens
Wer sich eingehender mit dem UFO-Phänomen beschäftigt, der beginnt bald, die Tiefe der damit aufgeworfenen Fragen zu erahnen - und diese können schließlich nur als eine Einladung dazu verstanden sein, eine jahrhundertealte weltanschauliche Grundstruktur auf ihre Gültigkeit zu prüfen.
Kosmos und Wirklichkeit
Zum einen berührt das Phänomen eine der großen Fragen, die sich aus den Irrungen und Verirrungen der modernen Naturwissenschaften ergeben hat: Ist der Kosmos voller Leben oder treibt der Mensch in einem toten Universum einsam durch den endlosen Raum? Oder auch: Sind wir alleine im großen Universum?
Zum anderen scheint es eben jener modernen Naturwissenschaft völlig neue Probleme aufzutischen. Das beobachtete Verhalten der UAPs widerspricht in vielerlei Hinsicht den bislang als sicher geltenden Naturgesetzen. Offenbar spielen diese Erscheinungen nach anderen Regeln - ganz im wörtlichen Sinne. Dabei sind es nicht nur die Modelle und Frameworks der modernen Naturwissenschaft, die an dem Versuch scheitern, das Phänomen sinnvoll zu erklären. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass es die fundamentalsten Begriffe, ja, die Grundstrukturen unserer Wirklichkeit sind, die infrage stehen angesichts dieser rätselhaften Erscheinungen. Damit wird es zu einem philosophischen, metaphysischen Problem. Immer wieder wird im Zusammenhang mit den Enthüllungsgeschehnissen von einem möglicherweise bevorstehenden „ontological shock“11 gesprochen. Es liegt nahe, dass wir im Zusammenhang mit dem UFO-Phänomen über die Frage nach Wirklichkeit sprechen müssen. Was ist Wirklichkeit? ist eine der ursprünglichsten Fragen, die der Mensch sich stellen kann.
Politische Schatten
Außerdem hat das Phänomen eine ausgeprägte politische Komponente – und die ist in ihrer Unmittelbarkeit nicht weniger existenziell. Schon eine oberflächliche Auseinandersetzung mit dem UFO-Phänomen genügt, um mit der bitteren Realität von Geheimhaltung und gezielter Täuschung durch Regierungsapparate konfrontiert zu sein - sowohl gegenüber der Öffentlichkeit als auch innerhalb des eigenen institutionellen Gefüges. Wer noch an die heile Welt einer funktionierenden Demokratie, an staatliche Transparenz und eine grundsätzlich wohlwollende Ordnungsmacht glaubt, wird an diesem Thema eine dramatische Desillusionierung erfahren. Diese Konfrontation hat bereits heute tiefgreifende politische Folgen, denn sie katalysiert den ohnehin fortschreitenden Vertrauensverlust in zentrale gesellschaftliche Institutionen. Die Angelegenheit hat also auch eine politische Dimension hinsichtlich der fortgeschrittenen Konvergenz von Staat, Privatwirtschaft und Wissenschaft. Das wirft die Frage auf, wie das eigentliche Souverän (der einzelne Bürger und das Volk) dieser Konvergenz gegenübersteht.
Ich bin überzeugt, dass das Phänomen eine tiefe Bedeutsamkeit für den kosmischen Moment hat, den wir gegenwärtig leben. Worin genau diese Bedeutung liegt, das wird sich in Zukunft noch weiter zeigen dürfen, nicht zuletzt dann, wenn in den Tagesthemen und im heute journal von UAPs die Rede ist (Zwinkersmiley). Es zeichnet sich aber auch ohne (oder eben gerade ohne) die endgültige Mainstream-Adaption ab, dass es durchaus eine politische, wissenschaftliche und religiöse bzw. spirituelle, ja eine existenzielle Bedeutung für den Menschen hat. Die Fragen, die sich an dem Phänomen auftun, sind von so wesentlicher Natur, dass sie alle kulturellen Phänomene überspannen: wer sich ernsthaft mit dem UFO-Phänomen auseinandersetzt, wird über Wissenschaft und Wirklichkeit, Politik, Macht und die soziale Organisation unserer Gesellschaft, über die Erde als unser Zuhause, über kosmische Verantwortung, aber auch über Bewusstsein und das große Wunder des Lebens selbst nachdenken müssen.
Der Trickster
Dem Phänomen haftet in all seiner Rätselhaftigkeit ein übergeordnetes Charakteristikum an: es lässt sich durchaus - mit Jung gesprochen - als Archetyp deuten, den man gemeinhin als den Trickster kennt. Dadurch, dass das Phänomen auf ganz neue und dabei wesentliche Fragen deutet, und uns, wie alle großen Zeitzeichen dieser Epoche, letztlich auf uns selbst zurückwirft, hat es einen disruptiven Charakter.
An erster und letzter Stelle konfrontiert es uns mit dem Unwissen, das unser kollektives Erleben heute durchdringt. Es kann passieren, dass Phänomene wie dieses uns verleiten, unser Unwissen nicht mehr zu würdigen. Dann werden Spekulationen zu Theorien und diese wiederum zu gedanklichen Gerüsten, die uns ein Gefühl von Halt und Orientierung geben. Dabei sind wir in dieser Sache eingeladen - von wo oder was auch immer - innezuhalten.
Unwissen und Demut
Es gibt Phasen, in denen mir das nicht gut gelingt... innehalten. Besonders seitdem beinahe wöchentlich neue „bahnbrechende“ News zum Thema auftauchen. Bei aller Faszination können mich diese merkwürdigen Ereignisse überfordern. Da führt die schiere Flut aus Informationen dazu, dass ich alles gleich verstehen und begreifen will - und mich gar nicht mehr gut spüre. Es ist wichtig, gerade in der Begegnung mit dem Trickster-Archetyp, innezuhalten und die innere Anspannung zu lösen, die mit dem Verstehen-wollen einhergeht. Wenn ich innehalte und mit meinem Nicht-wollen und Nicht-wissen in Berührung komme, entsteht eine Leere, aus der eine Demut in mir aufsteigt. Ich erwähne das deshalb, weil mir das Innehalten und die Demut, die daraus heraufsteigen kann, als eine ganz entscheidende Fähigkeit erscheint, um all den verrückten Geschehnissen unserer Zeit gut begegnen zu können. Und wenn ich ehrlich bin: Ich glaube, wir stehen erst am Anfang. Das meiste liegt noch vor uns. Sowohl das Verstörende als auch das Wunderbare - und wahrscheinlich wird das eine im anderen zu finden sein. Inmitten all dessen wird es weniger darauf ankommen, alles zu verstehen, als vielmehr aufmerksam zu bleiben und wahrzunehmen. Wo das Neue in die Welt einströmt, wird jeder Kontrollversuch scheitern. Wo das Neue in die Welt einströmt, braucht es unser Vertrauen. Shit is gonna get weird… und der Anker bleibt die Liebe.
Falls dich Quellenverweise, Links und detailliertere Informationen interessieren: check die Fußnoten. Einige sind mit einfachen Links zur weiteren Eigenrecherche versehen, andere geben detaillierte Informationen preis.
SPIEGEL-Artikel „Himmlische Zeichen“ über C.G. Jungs Auseinandersetzung mit dem Phänomen; aus 1958: https://www.spiegel.de/wissenschaft/himmlische-zeichen-a-d4631e3f-0002-0001-0000-000041760984
Viele Staaten haben das UFO-/UAP-Phänomen ernst genommen – allerdings oft unter dem Vorzeichen militärischer Sicherheitsinteressen. Frankreich, Chile und Brasilien stechen hervor durch relativ transparente und wissenschaftlich orientierte Zugänge. Die USA dominieren das globale Narrativ, insbesondere durch ihre mediale Macht, das militärisch-industrielle Interesse und aktuell durch Figuren wie Lue Elizondo, Christopher Mellon, David Grusch usw.
Am 26. Juli 2023 sagte Grusch unter Eid vor dem Unterausschuss für nationale Sicherheit, Grenz- und Außenpolitik des House Oversight Committee aus. Während der Anhörung behauptete Grusch, dass die US-Regierung ein jahrzehntelanges geheimes Programm zur Bergung und Rückentwicklung von UAPs (Unidentified Anomalous Phenomena) betreibe. Er erklärte, dass er im Rahmen seiner offiziellen Tätigkeit darüber informiert worden sei, jedoch selbst keinen Zugang zu diesen Programmen erhalten habe. Seine Aussagen basierten auf Interviews mit über 40 Zeugen, die er über vier Jahre hinweg geführt habe. (Wikipedia, NPR)
Auf die Frage, ob bei den Bergungen auch „Piloten“ gefunden worden seien, antwortete Grusch:
„As I’ve stated publicly already in my NewsNation interview, biologics came with some of these recoveries.“ (The Guardian)
Auf die Nachfrage, ob diese „biologics“ menschlich oder nicht-menschlich seien, antwortete er:
„Non-human, and that was the assessment of people with direct knowledge on the program I talked to.“ (The Guardian)
Grusch betonte, dass er selbst keine außerirdischen Fahrzeuge oder Körper gesehen habe und seine Aussagen auf den Berichten von Personen mit direktem Wissen basierten.
Die rechtliche Lage für Whistleblower im Bereich unidentifizierter anomaler Phänomene (UAP) hat sich in den letzten Jahren in den USA erheblich verändert: Im Dezember 2022 wurde mit dem National Defense Authorization Act (NDAA) eine gesetzliche Grundlage geschaffen, die es Mitarbeitern von Regierungsbehörden erlaubt, Informationen über UAPs an den Generalinspekteur der Geheimdienste oder bestimmte Kongressausschüsse zu melden, ohne gegen Geheimhaltungspflichten zu verstoßen. Weiter besagt der NDAA, dass es illegal ist, Whistleblower in diesem Zusammenhang zu entlassen, zu diskriminieren oder anderweitig zu bestrafen. Das Gesetz wurde insbesondere durch Aussagen wie die von David Grusch im Jahr 2023 öffentlich relevant.
Namentlich Jake Barber und Matthew Brown gehören für mich zu den faszinierendsten und bahnbrechendsten Whistleblowern des vergangenen Jahres.
Siehe hier (1) und hier (2) für Jake Barbers Interviews mit Ross Coulthart (1) und Jesse Michels (2) und außerdem das revolutionäre Unternehmen „Skywatcher“.
Siehe hier für den ersten von drei Teilen von Matthew Browns coming-forward-Interview mit Jeremy Corbell und George Knapp.
Die 2023 gegründete SOL Foundation widmet sich der wissenschaftlichen, philosophischen und politischen Erforschung von Unidentified Aerial/Anomalous Phenomena (UAP) und ihren möglichen Auswirkungen. Die Gründungsidee war es, eine Plattform zu schaffen, die Forschung und politische Handlungsempfehlungen zu UAP-Themen vereint. Die Sol Foundation setzt auf einen interdisziplinären Ansatz, der Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, Geisteswissenschaften und soziale Aspekte verbindet. Ziel ist es, robuste wissenschaftliche Analysen zu fördern und eine Plattform für Diskussionen zu bieten, die über rein physikalische Phänomene hinausgehen, einschließlich ethischer, rechtlicher und gesellschaftlicher Implikationen. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist zudem die Zusammenarbeit mit Regierungen und wissenschaftlichen Organisationen, um die Transparenz in UAP-bezogenen Angelegenheiten zu verbessern.
Im November 2023 organisierte die Stiftung ihre erste Konferenz an der Stanford University, bei der akademische und politische Experten über die UAP-Forschung und deren Bedeutung diskutierten. Dabei wurde ein breites Spektrum an Themen behandelt, von Wissenschaft und Technik bis hin zu Religion und Gesellschaft.
Der Begriff „ontologischer Schock“ (ontological shock) wurde maßgeblich durch den deutschen Theologen und Philosophen Paul Tillich geprägt. In seinem Werk Systematic Theology (1951) beschreibt Tillich diesen Zustand als eine tiefgreifende Erschütterung des menschlichen Bewusstseins, die eintritt, wenn grundlegende Annahmen über die Struktur und den Sinn der Realität zusammenbrechen.
Später wurde der Begriff von Soziologen wie Anthony Giddens in einem breiteren gesellschaftlichen Kontext verwendet. In seinem Werk Modernity and Self-Identity (1991) diskutiert Giddens das Konzept der „ontologischen Sicherheit“ - ein stabiles Gefühl von Ordnung und Kontinuität im Leben eines Individuums. Ein „ontologischer Schock“ tritt demnach ein, wenn Ereignisse diese Sicherheit bedrohen und das Vertrauen in die Stabilität der Welt erschüttern.
In den 1990er Jahren brachte der Harvard-Psychiater John E. Mack den Begriff in den Diskurs über außerirdische Begegnungen ein. In seinem Buch Abduction: Human Encounters with Aliens (1994) beschreibt er, wie Menschen, die von Entführungen durch Außerirdische berichten, einen ontologischen Schock erleben, da solche Erfahrungen ihre grundlegenden Überzeugungen über die Realität in Frage stellen.
Der Begriff „ontologischer Schock“ wurde seitdem in verschiedenen Disziplinen - von der Theologie über die Psychiatrie bis hin zur Soziologie und Ufologie—weiterentwickelt und angewendet, um tiefgreifende Erschütterungen des Welt- und Selbstverständnisses zu beschreiben.
Joe rogan x Wurzelrassen
Bester Artikel bisher
Große Dinge werden passieren